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Geschichte am historischen Ort erleben: Schüler der Fachoberschule Technik besuchen die Gedenkstätte Breitenau

Am 1. November 2021 hat die Klasse 11 der Fachoberschule Technik gemeinsam mit Frau Opitz, Frau Manchen und Herrn Behling die Gedenkstätte Breitenau bei Guxhagen besucht, wo seit 1984 an die über 9000 Menschen erinnert wird, die während der NS-Zeit im ehemaligen Kloster Breitenau inhaftiert waren: politische Gegnerinnen und Gegner, Jüdinnen und Juden, ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie als asozial und arbeitsscheu Stigmatisierte.

In der Zeit von 1933-34 nahm das Konzentrationslager eine zentrale Rolle in der Frühphase der Verfolgung ein. Von 1940-45 richtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) Kassel auf dem Gelände ein Arbeitserziehungslager ein, in dem in diesen fünf Jahren 8304 Menschen inhaftiert waren.

In der 90-minütigen Führung war demnach das Nebeneinander von Haftstätte und Kirche besonders eindrücklich für die Schüler. So wurden weiterhin Gottesdienste abgehalten, während hinter der Wand des Altarraumes unterernährte und misshandelte Häftlinge ohne Prozess inhaftiert waren.

Sie mussten an den Gottesdiensten teilnehmen, um als Abschreckung für die Bevölkerung zu dienen.

Viele Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe rund um Kassel profitierten von der Zwangsarbeit der Insassen und darüber hinaus wurden sie zum Aufräumdienst nach den ersten Bombenangriffen auf Kassel gezwungen. Dass das Leid der Inhaftierten somit für die Bevölkerung klar sichtbar war, stellte eine zentrale Erkenntnis für die Schüler dar und hat die Frage nach Handlungsmöglichkeiten eröffnet.

Im Anschluss konnte die Klasse Lagerakten analysieren, um einen Zugang zu historischen Dokumenten zu bekommen und um sich persönlichen Schicksalen zu nähern. Der regionale Bezug hat die Betroffenheit dabei noch verstärkt und einen vielfältigen Blick auf die Rolle Breitenaus in der Zeit des Nationalsozialismus ermöglicht.

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